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7. April 2015

Ich laufe den Weg entlang, spüre die winzig kleinen Kieselsteine unter meinen Füßen. Man sieht hier viele Leute, die sich in alle Richtungen verteilen. Doch mein Blick bleibt bei einem hängen. Ich sehe ihn an, überlege, wie alt er wohl sein mag. Er könnte genauso alt sein wie ich, sieht jung und sportlich aus. Seine Haare sind kurz geschnitten, aber auch ein bisschen zottelig. Er kommt auf mich zu. Kommt mir Stück für Stück näher. Ich blinzle und erkenne, dass er gar nicht jugendlich ist, sondern ein erwachsender Mann. Er wirkt erschöpft und sieht müde aus. Seine Augen sind von dunklen Ringen untermalt. Auch haben sich ein paar Falten auf seinem Gesicht niedergelassen. Die Zeit, in der er jung war, in der ihm alles offen stand und er so viele Pläne hatte, was er in seinem Leben machen möchte, liegt weit hinter ihm. Vielleicht hat er es geschafft, seine Ziele zu verwirklichen und hat sein Leben gelebt, so wie er es sich immer erträumt hatte. Doch vielleicht denkt er auch gerade an all das, was er vor hatte, an all die Chancen, die er nicht genutzt hat und an den Berg voller unbezahlter Rechnungen, der zu Hause auf ihn wartet. Und redet sich ein, dass er trotz allem glücklich sein kann, da er Arbeit hat und ein Dach über dem Kopf, doch gleichzeitig spürt er dieses stechende Gefühl, das jeden einzelnen Tag an ihm nagt. 

1 Kommentar:

  1. hey, freut mich, dass du meine Block "gefunden" hast.
    Mag deine Texte auch und ich hoffe, dass ich die nächsten Tage mal wieder was hochladen kann :)
    have a nice day
    Jan

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